Wir freuen uns, Sie dieses Mal mit Antonín Dvořák ins tschechische Ambiente der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mitzunehmen!
Tschechische Suite
Dvořák lädt uns zum Tanz ein! Die Tschechische Suite, inspiriert von der lokalen Volksmusik ist ein Paradebeispiel für Dvořáks melodisches Talent. Das
Präludium stellt eine lyrische Einleitung zu den nachfolgenden Tänzen dar. Der zweite Satz bringt eine poetische Stilisierung des tschechischen Volkstanzes Polka, gefolgt vom Tanz Sousedská, der dem Ländler ähnelt. Das Thema der darauf folgenden Romanze wird von Flöte und Streichern eingeleitet, dann setzen die Bläser nach und nach ein. Ein temperamentvoller Furiant, ein schneller Volkstanz im Dreivierteltakt mit Akzentverschiebungen, schliesst die Suite ab.
Cellokonzert
Das Konzert für Violoncello und Orchester in h-Moll gehört zu den wichtigsten Solokonzerten der Romantik und ist vielleicht das eindrucksvollste Werk für Cello überhaupt. Das Werk, das die Musik der böhmischen
Romantik repräsentiert, ist bekannt für seine melodische Schönheit, kraftvollen Themen und die emotionale Tiefe.
Im ersten Satz erklingt zuerst das einprägsame Hauptthema. Es folgt ein sehr ruhiges Hornsolo. Das Cello setzt relativ spät und plötzlich ein, und entwickelt eigene melodische Linien. Erst im Verlauf des Satzes entsteht dann ein Dialog zwischen Orchester und Soloinstrument.
Im weitgehend ruhigen zweiten Satz zitiert Dvořák sein Lied «Lasst mich allein» (Opus 82. Nr. 1), das Lieblingslied seiner Schwägerin, die im Frühjahr 1895 verstorben war. Dvořák hatte sich heimlich in sie verliebt.
Der Schlusssatz wird zunächst ruhig vom Orchester eingeleitet und steigert sich erst mit dem Einsatz des Cellos. In der Coda wird noch einmal das Lied aus dem zweiten Satz zitiert.
Anekdote: Brahms soll nach dem Lesen der Partitur ausgerufen haben: «Warum habe ich nicht gewusst, dass man ein Cellokonzert wie dieses schreiben kann? Hätte ich es gewusst, hätte ich schon vor langer Zeit eines geschrieben!»